Eine kleine Ode an das alte Material

Bericht und Fotos: Martin Grunenwald

Düster und eintönig, Abwechslung muss her

Zu kalt, zu nass, vor allem zu dunkel. Saisonstart 10. März bei seit Monaten im wesentlichen unveränderten Bedingungen. Britzer Möven Roller – abgesagt. Zu kalt - windig. Viele CTFs vorher, ob vom RV Möwe Britz oder RV Iduna, ebenso. Also vorerst weiter mit Wintertraining auf der Rolle. Freie Rolle, gebremste Rolle, Intervalle für diverse Zwecke, Wattgesteuertes Auspowern in 45 Minuten, 3 - 5 Mal die Woche. Seit November geht’s so.

Langsam wird’s öde. 2.000 Rollen-km sind es schon. Abwechslung muss her.

Zu neuem Leben erweckt

In der Garage, ganz hinten, vergessen, eingestaubt, eine alte Rolle aus den 80ern. Radler sind auch Bastler. Ob ein alter Schlauch als Ersatz für den fehlenden Treibriemen wohl ginge? Er passt tatsächlich. Ventil wird gekappt. Das Training startet, der Schlauch hält souverän. Neues, altes Fahrgefühl.

Ein treuer Freund ist wieder da

Ich kenne die Flicken - ich hatte per Zufall den ältesten der alten gegriffen. Viele Kilometer haben wir zusammen absolviert. Er war in den Alpen mit dabei, als ich furchtbar auf dem Col de Glandon gelitten habe. Er hat die Freude auf dem Gipfel geteilt und mich sicher auf der viel zu schnellen, rasenden Abfahrt wieder ins Tal gebracht. Das erste Mal Hamburg 120 km, 2007, ohne vorheriges Training. Auf der Köhlbrandbrücke gingen uns damals die Lichter aus. Irgendwann landete er in der Kiste alter Schläuche. Ein treuer Freund war er geworden und jetzt ist er wieder da. Radsport, das ist immer auch Geschichte, in diesem Fall persönliche.