17. Auf Friedensfahrtkurs 25.-28.05.2017

Bericht und Fotos: Lothar Belitz



"Sächsisch-Böhmischer Rundkurs"

Christel und Peter Scheunemann riefen zur 17. Touristisches Friedensfahrt und viele Radler kamen. Diesmal waren es 180 Starter/innen, die am Himmelfahrtsmorgen in Dresden zur diesjährigen Tour über Ceska Lipa – Vrchlabi – Seifhennersdorf und zurück nach Dresden aufbrachen. Unterstützt wurden die Scheunemanns vom bewährten Versorgungsteam der „Thüringer Bergziegen“ aus Saalfeld sowie den Fahrer/innen dreier Begleitfahrzeuge. Tom-Uwe Bialowons hatte täglich drei Touren zusammengestellt.

Aus unserer Sportgemeinschaft waren Lothar (7. Teilnahme), Jürgen (4.), Michael (6.) sowie Peter aus Hattersheim als Neuling dabei. Leider hatte Nadine krankheitsbedingt kurzfristig absagen müssen.

Donnerstag 25. Mai 2017
Dresden - Ceska Lipa: 97/105 km - 950/1.500 Hm

Wir hatten uns entschieden, erst am Starttag nach Dresden zu fahren, das bedeutete frühes Aufstehen, um bis 08:30 Uhr am Startplatz zu sein. Übrigens es war auch das einzige und letzte Mal, dass man alle Fahrerinnen und Fahrer zu sehen bekam. Peter und ich hatten uns für heute die kurze Tour (97 km) ausgesucht, während sich Jürgen und Michael die mittlere (117 km) vorgenommen hatten.

tolle Ausblicke machten das Fahren zur Freude


Die Kurze führte bis Bad Schandau rechts Elbaufwärts, so konnten wir auf der gegenüberliegenden Seite zahlreiche herrschaftliche Villen und Schloss Pillnitz sowie später die Felsenbühne Rathen sehen. Herausfordernd waren die vielen „Herrentagspartien“, aber die passierten wir unbeschädigt. In Bad Schandau erwartete uns ein vorzüglich und mit viel Liebe vorbereitetes Buffet.

Nach ausgiebiger Stärkung machten wir uns gemeinsam auf zum zweiten Teil. Kein Autoverkehr – relativ gute Straßen – 950 Hm, tolle Ausblicke machten das Fahren zu einer wahren Freude.

Am Ziel in Ceska Lipa fanden wir schnell unser Hotel. Abgerundet wurde der gelungene Tag mit einem Bummel durch das Zentrum und den obligatorischen Becherovka.

Vorzüglich und mit viel Liebe vorbereitetes Buffet Am Ziel in Ceska Lipa fanden wir schnell unser Hotel

Freitag 26. Mai 2017
Ceska-Lipa - Vrchlabi: 112 km - 1.500 Hm

Strahlender Sonnenschein weckte uns. Heute hatten wir uns bis zum Buffet für die mittlere und danach für die kürzere Strecke entschieden. Nach wenigen km auf der Hauptstraße ging es auf Nebenstraßen, die in einem hervorragenden Zustand waren. Es wurde einsam. Keine Dörfer, keine Menschen, keine Autos, es war Genuss pur. Herrlich. Doch plötzlich tauchten mitten in diese Idylle links und rechts der Straße „Soldaten“ in Tarnanzügen sowie alte Militärfahrzeuge auf. Es war gespenstisch, aber nichts ernstes. Auf einem ehemaligen Militärgelände „spielten“ die Tschechen Kriegsszenen nach.

Dann sahen wir erstmals den Hausberg von Liberec, den Jeschken 1.012 m, das sollte sich an den nächsten beiden Tagen wiederholen. Zum zweiten Teil nach dem Buffet in Turnov gibt es nicht viel zu sagen, denn wir waren ziemlich beschäftigt. Es ging ständig hoch und runter. So mögen wir es zwar, allerdings gab es auf diesem Abschnitt etwas viel Autoverkehr.

Dann war unser Zielort Vrchlabi (= Hohenelbe) erreicht. Er liegt am Fuße des Riesengebirges, ca 20 km von Spindlersmühle entfernt. Wir konnten in der Ferne den höchsten Berg, die Schneekoppe, mit vereinzelten Schneeresten sehen. Diesmal war der größte Teil der Teilnehmer/innen (145) übrigens in einem Bungalowdorf untergebracht.

Sonnabend 27. Mai 2017
Vrchlabi - Seifhennersdorf: 116 km - 1.500 Hm

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 20 Grad bereits am frühen Morgen war heute die Königsetappe angesagt. Das Schwerste waren allerdings nicht die kommenden Steigungen, sondern die „Schlacht um das Frühstück“: 145 Sportler wollten gleichzeitig frühstücken, das konnte nicht gut gehen. Was soll es - wir machten mit. Unerwarteter Weise erfolgte dann der Start dann doch nahezu pünktlich. Uns hatten sich bereits gestern zwei Brüder aus Magdeburg und Dresden angeschlossen, sodass wir nun zu 6 unterwegs waren. Dank der hervorragenden Navigation unserer drei Experten, die alle Strecken heruntergeladen hatten (danke auch an den Veranstalter) kamen wir ohne unfreiwillige Zusatz-km aus.

Die mittlere Strecke führte dann nach 20 km hinauf auf fast 900 m. Rechts sahen wir die Skigebiete von Spindlersmühle und Harrachov, links wieder den Jeschken. Später ging es dann durch ein Naturschutzgebiet am Randes des Isergebirges – hier entspringen die Flüsse Iser, Queis und Lausitzer Neiße, immer auf rund 900 m Höhe. In vergangenen Friedenfahrten erlebten in diesem Gebiet meist Temperaturen unter 10 Grad, sowie dichten Nebel oder Regen. Umso erfreuter waren wir daher, uns dieses Jahr endlich einmal bei Sonne und 25 Grad in die 10 km lange Abfahrt hinunter nach Hejnice zu stürzen.

Der Rest ist schnell gesagt: Kurzer Abstecher nach Polen, weiter nach Hartau an der Neiße mit Einkehr, dann nach Deutschland und bergauf-bergab nach Großschönau.

Hier trennten sich unsere Wege, Jürgen und Michael hatten Quartier in Varnsdorf (CZ), Peter und Lothar in Hainewalde sowie die Brüder in Seifhennersdorf. Unser Quartier war ein Landschulheim. Wir erhielten erstmals ein längere Einweisung über die hiesigen Gepflogenheiten und fühlten uns wie früher: keine Radschuhe im Haus, Betten beziehen und auch wieder abziehen, kein WLAN, kaum Handyempfang. Alles OK, aber dann wurde es doch kompliziert. Der TV-Raum war durch eine kirchliche Gruppe für eine Andacht belegt und das während des DFB-Pokalendspiels! Doch die Gruppe ließ sich zu unserem Glück überzeugen, in einen anderen Raum zu gehen. Dafür unseren ganz herzlichen Dank.

Sonntag 28. Mai 2017
Seifhennersdorf - Dresden: 110 km - 1.200 Hm

Die getrennten Unterkünfte erschwerten am Morgen das Zusammentreffen unseres 6er-Teams. Wir wollten uns am Grenzübergang in Varnsdorf/Seifhennersdorf treffen, was nicht gelang, da Jürgen und Michael mit dem Track über die grüne Grenze nach Deutschland geführt wurden und wir die Hauptstraße genommen hatten. Nach mehreren Telefonaten trafen wir uns aber doch noch am dritten Quartier im „Querxenland“, um gemeinsam die den Rest der letzten Etappe in Angriff zu nehmen. Hinter Neugersdorf führte der Track noch einmal für 30 km durch Tschechien, nach Sebnitz zu gelangen. Ein letztes Mal konnten wir die durchweg tollen Buffets ausgiebig genießen und uns beim Versorgungsteam für alles freudig bedanken. Leider musste Jürgen hier aussteigen („Montezumas Rache“ für Buffetexzesse). Er fuhr den Rest mit Peter und Christel Scheunemann im Auto. Wir passierten Burg Hohnstein, Lilienstein 450 m, Pirna sowie einen zum Baden einladenden, herrlichen See. Über „das Blau Wunder“ ging es zurück nach Dresden. Und dann waren die letzte Etappe und damit unsere Friedensfahrt schon vorbei. Es waren vier wunderbare Tage, die viel zu schnell vorbeigingen.

Fazit

Tolle Organisation, gut vorbereitete Touren, sowie ein Buffet vom feinsten. Dazu gab es die sportliche Herausforderung 440 km mit insgesamt 5.200 Hm in einer wunderbaren Landschaft zu bewältigen.

Wir sind uns einig. Die touristische Friedensfahrt ist wirklich sehr empfehlenswert. Wir würden uns daher freuen, im nächsten Jahr mit einer größeren Banker-Gruppe teilzunehmen.