BSG-Radsportfahrt über 4 Tage nach Bollersdorf

- Bericht: Jürgen (Jockel) Bremer, Wolfgang Brachwitz, Lothar Belitz und Katrin Begolli -


Viertagesfahrt nach Bollersdorf / Märkische Schweiz
vom 3. bis 6. September 2015

Getreu seinem Wahlspruch „Sag niemals nie" hatte sich Lothar entschlossen, in diesem Jahr wieder eine Etappenfahrt zu planen und zu organisieren, obwohl er vor drei Jahren proklamierte, dass dies die letzte von ihm durchgeführte Tour gewesen sei. Vielen Dank Lothar für den Entschlusswandel!

"Grünau-Bollersdorf"

- Bericht: Jockel -

Der Start erfolgte um 10.00 Uhr in Grünau.
Dazu fanden sich 12 Sportkameraden am S-Bahnhof ein. Das Gepäck wurde in ein von Frank zur Verfügung gestelltes Firmenfahrzeug verladen und von seinem Mitarbeiter nach Bollersdorf transportiert. Dafür, lieber Frank, herzlichen Dank. Leider kannst Du ja nach Deinem Missgeschick vor einer Woche selbst nicht dabei sei. Wir wünschen Dir alles Gute und baldige Genesung!

Die Prologstrecke führte zunächst an der Dahme entlang über Schmöckwitz, Wernsdorf, Neu-Zittau, Spreenhagen zur ersten Pause in Fürstenwalde. Leider hat es zwischendurch zu regnen begonnen, so dass wir etwas länger einkehrten. Weiter ging es dann in nördlicher Richtung. Ab Müncheberg kündigte sich dann die nahe Märkische Schweiz durch zunehmend hügeliges Gelände an. Die vor dem Ziel noch vorgesehene Pause im idyllisch gelegenen Waldcafé musste leider ausfallen. Es öffnet nur am Wochenende.

Also ging es weiter über Buckow und am Schermützelsee entlang über das schon legendäre Pflaster nach Bollersdorf. Dort wurde der Abzweig zum Hotel Johst am See, das uns in den nächsten Tagen beherbergte, fast verpasst. Steil ging es die letzten Meter hinunter (viel Spaß dann morgen hinauf!).

Verstärkt wurde das Team noch von Manuela, Günter Michalski (Günni) und Spartenleiter Alex, die erst am Nachmittag bzw. Abend anreisen konnten.

"Wriezen-Seelow"

- Bericht: Wolfgang -

Um 6 Uhr morgens beim Blick auf den Schermützelsee waren die Wolken grau in grau und ließen nichts Gutes erwarten. Doch schon eine Stunde später riss die graue Decke auf und die Sonne verzauberte die Landschaft. Um 8 Uhr war es in der Sonne sommerlich warm.

Nach einem reichhaltigen Frühstück, bei dem auch ohne große Bitten von der Bedienung nachgelegt wurde, traf sich die vervollständigte Truppe (jetzt mit dem großen Vorsitzenden) im Vorhof zum Start. Lothar stimmte alle mit sachdienlichen Hinweisen auf die Ausfahrt ein und dann, ja dann begann dieser mörderische Anstieg (um die 15 %) gleich nach dem Hotel hinauf zur Hauptstraße. Einzelne haben das Rad einfach geschoben.

Der erste interessante Ort war Möglin, dessen bedeutendster Mann Albrecht Thaer war, ein Pionier, der die Landwirtschaft in Deutschland entscheidend mit seinen Ideen beeinflusst hat. Ein Hinweis auf eine Trecker-Ausstellung war der aktuelle Beweis dafür.

Der nächste interessante Ort war Wriezen, die Oderbruchhauptstadt. Am Markt vor der Stadtpfarrkirche gab es einen Halt, den einige der Gruppe zu Gesprächen mit der Bevölkerung, zum Einkauf von praktischen Dingen auf dem Markt oder mit der Inspektion der Kirche genutzt haben. Es stehen nur noch die Außenmauern, innen ist alles hohl. Die Stadt will aber alles wieder aufbauen. Auf dem Marktplatz ist der Brunnen des einheimischen Bildhauers Horst Engelhardt zu sehen. Die eindrucksvollste Figur ist der Mann mit dem Brett vor dem Kopf, der dazu aufgefordert, das Brett, das man mit sich herumträgt, selbst zu entfernen.

Über Alt-Barnim und Letschin (es grüßt der Alte Fritz im Kreisverkehr) geht es über endlos gerade Straßen nach Golzow zur Mittagspause. Es wurden einheimische Speisen ausprobiert und der Flüssigkeitshaushalt reguliert.

Sturz auf nasser Fahrbahn

Das Wetter war weiterhin schön - nur in der Ferne zeigten sich dunkle Wolken. Bei Seelow hat uns dann doch ein Regenschauer erwischt. Mit der Folge, dass es einen Sturz auf nasser rutschiger ansteigender Straße gab. Jockel hat es erwischt und damit den anderen ein Malheur erspart, weil sie sofort ihr Rad geschoben haben.

Wegen des schlechten Wetters gab es keinen Halt in Neuhardenberg. Vorbei an der Schinkelkirche und dem Schloss, das auch im Regen hell erstrahlte, ging es nach Bollersdorf zurück.

Gegen 17 Uhr stießen Katrin und Liman zur Gruppe dazu, die heute noch arbeiten mussten.

Nach dem Duschen und dem Abendbrot stand das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Polen an, das teilweise temperamentvoll und überwiegend fachmännisch von uns Zuschauenden kommentiert wurde.

"Oderbruch (große Runde, mit Polen)"

- Bericht: Lothar -

Am Ende der Steigung vom Hotel ins Dorf bogen Peter, Karl-Heinz (beide RC Hattersheim), Alex, Michael, Jürgen und Lothar nach links ab.

Leider hatte der Chef der Route den anderen gesagt, sie müssten nach rechts abbiegen. Dies war leider falsch und brachte die restliche große Gruppe durcheinander…

Die kleine Gruppe, die sich für die große Runde mit einem Abstecher nach Polen entschloss, fuhr über Ihlow, Möglin nach Schulzendorf.

Umweg mit Folgen

Um nicht dieselbe Strecke wie gestern nach Wriezen zu nehmen, hatte Lothar einen kleinen Umweg eingebaut, der fatale Folgen hatte: Größtenteils war dort der Weg nicht asphaltiert, grobes Pflaster ohne Seitenstreifen mussten überwunden werden. So etwas nannte man früher „Sommerweg“, warum auch immer.

Weiter über Wriezen, dann am Bahndamm entlang Richtung Oder-Neiße-Radweg. Begünstigt durch Rückenwind ging es flott voran. Die ebenfalls heute stattfindende RTF von BRC Semper verlief auch auf diesem Teil. So konnten wir dem Angebot der RTF-Kontrolle nicht widerstehen.

Abstecher nach Polen

Die restlichen 10 km auf dem Oderdamm waren sehr mühselig, nun blies der Wind kräftig von vorn. In Hohenwutzen fuhren wir auf die polnische Oderseite, kaum Verkehr und doch erstaunlich guter Straßenbelag. Die Fähre bei Godzowice hatte Mittagspause, leider auch der Kiosk. Nach Überqueren der Oder ging es weiter Richtung Groß Neuendorf und Kienitz mit sehr guter Windunterstützung.

Am Hafen Kienitz gab es dann die lang ersehnte Mittagspause. Aufgrund des nun zu erwartenden starken Gegenwindes verzichteten wir auf den geplanten Abstecher nach Golzow und fuhren über Zechin, Letschin, Neuhardenberg, wo wir uns mit Kaffee und Kuchen für die restlichen 20 km stärkten, zurück ins Hotel.

Die Überraschung des Tages: Wir blieben trocken! Am Schluss standen 130 km auf dem Tacho.

"Oderbruch"

- Bericht: Katrin -

Die erste Herausforderung des Tages war für mich – die anderen hatten das ja gestern schon gemeistert - das Erklimmen des Berges, der vom Hotelparkplatz über eine kurze steile „Rampe“ angefahren werden musste mit einer Steigung an der steilsten Stelle von ca. 15 %. Oben musste erst einmal verschnauft werden.

Wie schon von Lothar erwähnt, schickte er die große Gruppe (bestehend aus 12 Fahrerinnen und Fahrern), die sich 113 km-Strecke vorgenommen hatten, in die falsche Richtung, was jedoch nach kurzer Zeit von den Altmeistern bemerkt wurde.

Nichtsdestotrotz wurde die Fahrt nun so fortgesetzt und führte durch das Abweichen von der Originalstrecke zu einigen Mehrkilometern, auch weil wir einen weiten Bogen fuhren und so etwas weiter nördlich als geplant auf den Oder-Neiße-Radweg stießen.

Mit Windunterstützung fuhren wir flott weiter bis nach Zollbrücke, wo wir uns gemütlich zu einer Einkehr zusammensetzten und argwöhnisch die sich nähernden dunklen Wolken beobachteten.


Weiter ging es dann über Kienitz – den Bogen bis Golzow sparten auch wir uns - und Letschin, wo uns Einheimische dann den Radweg nach Neuhardenberg empfahlen, um nicht die Hauptstraße nehmen zu müssen. Dies stellte sich jedoch als Herausforderung dar, mussten wir nämlich einen umgestürzten Baum umfahren bzw. überqueren. Außerdem war auch dies ein (kleiner) Umweg von einigen km.

In Neuhardenberg trennte sich die große Gruppe, da Manuela und Günni wie auch die etwas weiter hinten fahrenden „E-Biker“ Manfred und Bernd dort einkehren wollten; die anderen fuhren weiter den drohenden dunklen Wolken entgegen bis nach Bollersdorf, um sich dort nach „getaner Arbeit“ im Gasthaus Fischer ein wenig zu stärken.

Auch die große Gruppe ist trocken im Hotel angekommen – 103 km sind es geworden.

Musikalischer Ausklang des Tages

Nach dem Abendessen konnten wir mit musikalischer Untermalung von Karl-Heinz und Jockel den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Vielen Dank dafür!

"Bollersdorf - Berlin"

- Bericht: Katrin -

Die Wettervorhersage ließ leider nichts Gutes erahnen. Pünktlich um 9 Uhr fing es an zu regnen und sollte bis zum Ziel leider auch nicht wirklich aufhören.

So fiel die Entscheidung der mit dem Auto Angereisten nicht schwer, sich für eine baldige Heimfahrt nach dem Frühstück zu entscheiden und nicht noch eine der drei von Lothar ausgearbeiteten Alternativstrecken zu entscheiden.

Dem Rest der Gruppe blieb nichts anderes übrig, als sich regenfest einzupacken und gen Heimat zu starten.

Einige des Teams hatten sich bereits im Vorfeld abgesprochen, nicht die lange Strecke, die es mit 141 km noch einmal in sich gehabt hätte, zu fahren, sondern die Heimfahrt ein wenig zu verkürzen. Wetterbedingt hielt es auch der Rest der Gruppe so, und alle sind wieder gut zu Hause angekommen.

Fazit

Auch wenn uns der Wettergott nur teilweise wohl gesonnen war, hat es sehr viel Spaß gemacht, an der von Lothar wieder toll organisierten Fahrt teilzunehmen.

Gibt es eine Fortsetzung im nächsten Jahr?