Durch Deutschland's Mitte

- Bericht : Lothar Belitz, Fotos: Lothar Belitz und Jürgen Bremer -


Seit langen stand eine Teilnahme an einer der von www.quäldich.de angebotenen Touren auf meiner Wunschliste. Aus dem umfangreichen Jahresprogramm hatte ich mir die Tour „Durch Deutschlands Mitte" ausgesucht und konnte Jürgen Bremer zur Teilnahme überreden. So fuhren wir am 04.08. am frühen Morgen nach Eisenach und waren gespannt, was uns erwarten würde.

Vorab kann ich sagen: „Nomen ist Omen“ – geschenkt wurde einem nichts. Gegen 11:30 Uhr erreichten wir das Hotel in Eisenach, leider konnten wir noch nicht – wie angekündigt – das Zimmer belegen und mussten uns in der Sauna umziehen. Wir überlegten auch sehr lange, ob wir aufgrund der Wetterprognose überhaupt starten sollten. Aber da wir nun mal da waren, fiel die Entscheidung natürlich zur Teilnahme aus. Gefahren wird in drei unterschiedlichen Leistungsgruppen und für jede Gruppe stand ein Guide zur Verfügung.

04.08. - Kurzes Auf und Ab im Thüringer Wald - 69 km - 1.090 Hm

Bei einsetzenden und nicht mehr endenden Regen starteten wir um 12:45 Uhr in Gruppe 3. Die Beschreibung las sich auch nicht gerade ermutigend: Ruhlaer Skihütte (685 m) – Großer Inselsberg (900 m) – Dreiherrenstein (701 m) – Wartburg (408 m) usw. Mehrmals querten wir den Rennsteig und waren überrascht wie viel Wanderer trotz des nicht einladenden Wetters unterwegs waren. Lange Steigungen und nicht ungefährliche Abfahrten wechselten sich ab. Auf die Stichstraßen mit Kopfsteinpflaster zum Inselsberg und zur Wartburg wurde dann doch – und das war richtig – verzichtet.

05.08. - Durch das Werratal an den Harz - 140 km - 1.950 Hm

Bei kühlen Temperaturen erfolgte um 09:30 Uhr der Start wiederum in drei Gruppen. Unsere Gruppe hatte sich gegenüber gestern verdoppelt, einigen war wohl das Tempo in Gruppe 2 doch zu heftig gewesen. Auf verkehrsarmen Straßen erreichten wir Herleshausen und das Bundesland Hessen. Fast alle Orte endeten mir „rode“. Die Steigungen ließen sich gut fahren, auch wenn ich natürlich wie an alles Tagen wieder den Schluss bildete, wobei Andreas unser und mittlerweile mein persönlicher Guide immer bei mir blieb. Leichte Verfahrer der Sportfreunde mit Navi führten dazu, dass ich doch ab und zu vorne fahren konnte. Nach 65 km dann Pause in Bad Sooden-Allendorf, wo wir auch die Spitzenfahrer aus Gruppe 1 trafen, die noch vorher den Hohen Meißner bezwungen hatten.

Zur Pause wurde heute und an den folgenden zwei Tagen immer in ein Cafe eingekehrt und das zog sich natürlich hin. Hinter Bad Soden-Allendorf wechselten wir zurück nach Thüringen. Heiligenstadt, Böseckendorf waren die nächsten Orte. In Duderstadt erreichten wir das Eichsfeld und mit Niedersachsen das dritte Bundesland des heutigen Tages, um nach wenigen kilometern für 10 km erneut nach Thüringen zu kommen. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir „Göbels Vital Hotel“ in Bad Sachsa mit vier Sternen versehen, das für zwei Tage unser Quartier wurde. Sauna und Schwimmbad sowie ein hervorragendes Buffet und Frühstücksangebot bildeten einen angenehmen Ausgleich für die Anstrengungen der Etappen. In der Tagesbeschreibung war diese Etappe übrigens nur mit 134 km und 1.350 Hm ausgeschrieben.

06.08. - Kurze Brockenrunde - 65 km - 565 Hm

Schon während der gestrigen Etappe hatte ich für mich beschlossen, an dieser Etappe zum Brocken über 140 km mit wiederum 2.250 Hm nicht teilzunehmen, sondern eine kleinere Runde mit weniger Hm zu absolvieren. Jürgen war schnell bereit, mich dabei zu begleiten. Wir fuhren über Wieda, Zorge, Ellrich Richtung Nordhausen und dann wieder westlich über Teile der gestrigen Schlusskilometer nach Bad Lauterberg und zurück nach Bad Sachsa. Da wir bereits um 14:00 Uhr zurück konnten wir die Vorzüge des Hotels wie Sauna und Schwimmbad umfangreich genießen.

07.08. - Über den Geografischen Mittelpunkt zurück nach Eisenach
- 111 km - 1.420 Hm

Endlich Sonne und Temperaturen, bereits am Start um 20 Grad, die später bis 28 Grad anstiegen. Bis zur Pause in Mühlhausen (km 75) standen die Hainleite (4 km bergauf) sowie ein knackiger aber kurzer 14% Anstieg bei Keula (490 m) auf dem Programm. Dachte ich bis Mühlhausen das Schwerste überstanden zu haben, stellte sich das als großer Irrtum dar. Nach Erreichen des Geografischen Mittelpunkts Deutschlands bei Niederdorla gestalteten sich die restlichten 35 km mit fast 700 Hm zurück nach Eisenach sehr schwierig. Ständiges Auf und Ab mit bis zu 10% allerdings kurzen Anstiegen und Abfahrten sowie heftiger Seitenwind und zunehmender Autoverkehr taten das Übrige dazu. Gegen 15:45 Uhr erreichten wir dann das Starthotel in Eisenach.

Resümee

Eine gut organisierte aber eine für mich sehr anspruchsvolle Tour, allerdings auch nicht billig. Wer sich für Touren von Quäldich Reisen interessiert sollte sich die Webseite ansehen, dort ist auch schon die Übersicht der 2017er Touren zu finden (Flensburg-Garmisch, Wien-Berlin, u.v.a.).