Dem Wetter zum Trotz: "zur Schorfheide", die 13.

- Bericht: Wolfgang Brachwitz, Katrin Begolli, Alain Desbrosses, Frank Schwenke, Willi Przybylsky, Fotos: Katrin Begolli, Detlef Liebe, Alain Desbrosses, Klaus-Michael Hendrichs, Roland Schenk, Frank Schwenke -

Der frühe Vogel…

Die Nachtruhe war für die vielen fleißigen Helfer des BSG Landesbank Berlin schon früh vorbei. Kurz nach 7.00 Uhr ist schon viel Betriebsamkeit am Startort. Jeder Handgriff sitzt, schließlich machen das alle ja nicht zum ersten Mal.

Der Blick in den Himmel lässt ahnen, dass der Aufwand wohl im Missverhältnis zum Ertrag, sprich Zahl der Teilnehmer, stehen wird.

Ständig fahren Autos vor, Material, Essen, Kühlelemente (!) und die Kontrollstellen-Utensilien werden von den alle in LBB-Rot gekleideten Landesbänkern ausgeladen. Man ist zwar auf eine reduzierte Zahl an Teilnehmern eingestellt, dennoch ist alles personell, wie immer, doppelt belegt. Selbst die zwei Einweiser für die PKWs sind wieder im Einsatz. Flatterleinen sperren sensible Bereiche ab und zeichnen den Weg zum Parken der Autos.

Dann gegen 7.45 Uhr fährt ein großer Mercedes-PKW älteren Baujahrs mit dem Kennzeichen HH auf das Gelände: Der erste (auswärtige) Teilnehmer, zumindest einer ist gekommen, 74 Jahre alt, am selben Tag ganz früh in Hamburg losgefahren, mit einer Wertungskarte, die auch schon auf der 2. Seite fast voll ist, braungebrannt und guter Laune, bietet seine Hilfe bei den Vorbereitungen an und findet das alles ganz normal.

Nachdem alles vorbereitet ist - dankbar stärken sich die ersten Radsportbegeisterten mit heißem Tee und Kaffee - ist Zeit für den Plausch mit den LBB`lern, insbesondere mit denen, die man in dieser Saison noch nicht gesehen hat:

  • "Mistwetter!", "völlig verkorkster Saisonbeginn!", "bin noch gar nichts gefahren!";
  • Austausch der aktuellen Krankheiten mit radsportbezogenen Prognosen;
  • Rhetorische Sinnfragen "Warum das alles?", "Könnte noch im Bett liegen" "Ein Glück, dass ich nicht selbst fahren muss!"…

Plötzlich kommt Betrieb auf: Gleich 2 (!) Anmeldungen zugleich. Am Ende hat Wolfgang 15 (fünfzehn!) Wertungskarten-Anmeldungen "zu bearbeiten", sein Partner Klaus kommt auf die doppelte Zahl, aber nur weil er sich die Sportfreunde des RC Hattersheimer gekrallt hat. Ein Glück, dass wir auch Teilnehmer haben, die keinem Radsportverein angehören (50 solcher Anmeldungen haben Winne und Liman zu verzeichnen).

Nun wird den Landesbänkern am Anmeldetisch klar, dass sie eigentlich die Aufgabe von Seelsorgern und Motivationstherapeuten haben:

  • "Keine Sorge, Du fährst Dich warm";
  • "Kannst ja auch die kurze Strecke fahren" (vier Touren - 45, 77, 111 und 150 km - standen wie in den vergangenen Jahren zur Auswahl);
  • "Unsere RTF ist landschaftlich die Schönste".

Dann die packenden Berichte von Teilnehmern vor dem Start:

  • "Bin froh, dass ich noch lebe! Hatte zwei Fast-Zusammenstöße in der letzten Saison (mit LKW-Beteiligung);
  • "Bin schon alles gefahren, fahre nur noch zum Spaß!"…

Auch Dramen spielten sich ab:

  • Kurz vor dem Start hat ein Teilnehmer eine Panne und muss das Feld ziehen lassen. Nach erfolgreicher Reparatur legt er sich auf einer Bank in der Turnhalle zur Ruhe und wartet auf seinen radelnden Kumpel.
  • Wegen einer plötzlich galoppierenden Erkältung müssen zwei schon gestylte RTF`ler wieder nach Hause fahren (tröstende und anerkennende Worte der "Anmeldungsbevollmächtigten").

Nicht allein auf der Strecke

Begleitet wurden die 96 Sportkameraden auf der Strecke durch das Barnimer Land vom Streckenservice Helmut, stets bereit bei Pannen oder ähnlichen Hindernissen helfend zur Seite zu stehen, unterstützt von Michael, der seine Kamera auf der ganzen Strecke parat hatte. Nachdem sie die Streckenteilungsschilder aufgestellt hatten, nahmen ebenfalls Alain und Andreas die Betreuung der Teilnehmer auf und waren an allen neuralgischen Punkten mit der Kamera dabei.

Die ersten Schnappschüsse auf der Strecke schoss allerdings Detlef, der sich unmittelbar vor der ersten Verpflegungsstelle in Biesenthal postiert hatte. Nach rund 25 km und bei leicht ansteigender Strecke hatte er die besten Aussichten, geschlossene Gruppen einzufangen.

An den Verpflegungs- und Kontrollstellen wurden die Fahrer wie gewohnt von den Landesbänkern versorgt.

Kontrolle 1 in Biesenthal

Der Dienst an der ersten Kontrolle verlangt von den Helfern einiges an Organisationsgeschick. Die Verpflegungsstelle in Biesenthal muss frühzeitig, spätestens 30 Min. nach dem Startschuss, voll einsatzbereit sein. Außerdem sind dort alle Teilnehmer, überwiegend in größeren Gruppen ankommend, in einer sehr kurzen Zeitspanne zu versorgen. So war es in den vergangenen Jahren die Regel, dass in knapp 20 Minuten Verpflegung für rund 250 Radsportler über den Tapeziertisch ging. Auch wenn es ausnahmsweise diesmal nicht der Fall war, so war die K1 mit der erfahrenen Besetzung Holger, Manu und Günni hierfür bestens gerüstet.

Kontrolle 2 in Altenhof

Ohne Klaus R. ist die Kontrolle 2 nicht mehr wegzudenken. Seit nunmehr 13 Jahren verrichtet er seinen Dienst an der Zusammenführung der Touren III und IV in Altenhof und hat daher den besten Einblick über das Geschehen vor Ort. Im Gegensatz zu den früheren Jahren hatte er das Zelt diesmal nicht aufgebaut, da, wie er sagte, ein nasses Zelt sich schlechter wieder abbauen und transportieren lässt. In dieser Weisheit ist viel Wahres dran und zum Glück hat es an der K2 nicht geregnet, so dass sich weder seine Mithelfer Carsten und Thomas noch die ankommenden Radsportler unterstellen mussten.

Kontrolle 3 in Cöthen

Die Kontrolle 3 in Cöthen (nur anzufahren bei der großen 150km-Runde) hatte in diesem Jahr einen recht ruhigen Job. Die größte Herausforderung war nicht der Ansturm der Teilnehmer, sondern nicht zu nass und nicht zu kalt zu werden… Der nasskalten Witterung geschuldet, konnten Willi, Jockel und Roland gegen 13.00 Uhr die ersten 3 (!) Radsportler am Horizont erblicken, die eilig weiterfuhren. Gegen 13.50 Uhr trafen die nächsten 7 (!) Teilnehmer kleckerweise ein, gefolgt von den Gästen des RC Hattersheim, die sich zusammen mit Lothar der Herausforderung der großen Runde gestellt hatten. Und mehr kamen dann dieses Mal auch nicht…

Kontrolle 4 in Grüntal

Punkt 10.30 Uhr war die Nachtruhe für Familie Maulwurf aus Grüntal beendet. Ines, Günter, Dietmar und Frank bereiteten alles für das „5-Sterne-Buffet" vor, dabei natürlich das übliche Partyzelt, sonst als Sonnenschutz, heute eher als Regenschutz dienend, damit die Gäste auch beim angekündigtgen Nass von oben zumindest beim Boxenstop geschützt waren. Für zusätzliche Unterhaltung sorgte neben netter Pausenplauderei auch noch eine Musikbox, damit die Radsportler sich gut gelaunt und bester Stimmung auf den weiteren Rückweg machen konnten. Nachdem die letzten Teilnehmer versorgt waren, überließ das Versorgungsteam den Rastplatz ordentlich beräumt wieder Familie Maulwurf – bis zum nächsten Jahr!

Statt Radfahrer sammelte der Besenwagen Pfeile ein

Kaum wahrgenommen aber von wesentlicher Bedeutung war der eingesetzte Besenwagen, der diesmal von keinem der Radsportler in Anspruch genommen werden musste. Die Besatzung des Fahrzeugs konnte sich daher ihrer eigentliche Hauptaufgabe widmen: Das Abschildern der 150 km-Strecke. Neben HaJo, der als Streckenkundiger am Steuer des Fahrzeugs saß, musste Neuling Mirko ständig aus dem Auto springen, um die einzelnen Pfeile mit einem Seitenschneider von den Pfählen und Masten zu entfernen. Besonders anstrengend war es bei der intensiveren Beschilderung in Kreuzungsbereichen. Nach seinem Einsatz war Mirko um eine Erfahrung reicher: "Im nächsten Jahr ziehe ich Laufschuhe an".

Endlich im Ziel angekommen

Zurück „von einer tollen Strecke mit hervorragender Ausschilderung" konnten sich die Sportkameraden am reichhaltigen Buffet, das wie in den vielen Jahren zuvor von den guten Seelen der BSG Landesbank Berlin (Erika, Ingrid, Katrin, Renate, Sabine und Barchef Bernd, unterstützt vom Nachwuchs Ella) vorbereitet wurde, mit selbst gebackenem Kuchen, heißen oder kalten Getränken, Würstchen und belegten Brötchen belohnen.

Die Platzierungen


1. RC Hattersheim mit 11 Teilnehmern

2. RV Schöneberger Iduna mit 6 Teilnehmern

3. RSV Werner Otto mit 5 Teilnehmern

Fazit

Das frühe Aufstehen ist uns allen schwer gefallen. Die Vorbereitungen für einen problemlosen Ablauf waren - wie immer - optimal. Um den Aufwand - auch im personellen Bereich - zu rechtfertigen, sollten die integrativen und vereinsfördernden Aspekte nicht vergessen werden, und auch als wichtiges Argument die mit dieser Veranstaltung verbundene Außenwirkung einbezogen werden.

Trotz der geringen Teilnehmerzahl hat es wieder viel Spaß gemacht – Dank allen Helfern, die hier nur auszugsweise namentlich genannt wurden!

@ allen Radsportfreunden: Wir freuen uns auf Euch im nächsten Jahr!

Foto-Service

Eine Besonderheit der RTF "zur Schorfheide" ist der Foto-Service. Alle Bilder, die auf dieser Website veröffentlicht sind, können kostenlos als Datei beim Webmaster angefordert werden.